Diese Film ist ein Scheiß, kein großer,
auch kein blöder, sondern ein richtiger. Der Germane Hermann aus Sumpfing,
gespielt von Gerhard Polt, gerät in Gefangenschaft und Sklaverei in
Rom, erringt die Gunst von Tusnelda, gespielt von Gisela Schneeberger,
verliebt sich, fällt und kommt dann wieder hoch und so weiter. Eine
Sandalenklamotte mit Topkulissen und – kostümen, Leben des Brian,
Asterix in echt und so weiter. Das Besondere ist, dass alles im
alten Rom spielt, die Leute aber reden und sich verhalten wie heute in
der jetzigen Zeit, zum Beispiel beim Streit um einen Parkplatz für
eine Sänfte. So aufregend das ist, geht es dann schon im Lauf des
Films.
Das Team, das sich in den eigenen Augen
bewährt hat, Gerhard Polt, Gisela Schneeberger und Hanns Christian
Müller, setzt auf das Humormodell, das es vor mehr als 20 Jahren entwickelt
hat: Den Leuten aufs Maul schauen, von dort klauen und sich selbst auf
die Zunge legen. Altes Problem Unterhaltung aber: Wenig ist verderblicher
als der Witz. Das heißt, man lacht schon immer, wenn man über
Gerhard Polt einmal gelacht hat, aber immer leiser halt.
Zweites Problem und wahrscheinlich der
Stein am Hals des Films, der in völlig in den Sumpf zieht, ist, dass
das Team so wirkt, als halte es das, was es aufzieht, selbst nicht mehr
für so komisch, lache, weil es im Drehbuch steht und nicht in der
Seele, so als ob man sich gefragt habe während des Projekts, ob es
diesen Klamauk noch bis zum Ende braucht. Aber man hat durchgehalten und
das kann der Zuschauer auch, das wird schon nicht zu viel verlangt sein.
Wahrscheinlich braucht das Team bis zum nächsten Film wieder mindestens
17 Jahre. Da gibt es Katastrophen, die sich häufiger wiederholen.
Das geht schon.
START: 25. März 2004
Willibald Spatz
17. März 2004