Der Witz bei einer Komödie besteht
oft im Erfüllen und Enttäuschen von Erwartungen. Da ist ein Killer
im Gefängnis, Ruby, der, ohne ein Wort zu sagen, dem Gedanken an Rache
für seine Geliebt anhängt und da ist Quentin, der sein Maul nicht
zubringt, der nur aus Dummheit hier ist. Wie lange wird es dauern, bis
die beiden in einer Zelle sind? Da ist der Kommissar, der aus Ruby nichts
rausbringt und die Zelle verlässt, ein Schnitt auf die Zellentür,
die sich öffnet, Quentin betritt den Raum, neuer Schnitt und ein andere
Häftling ist zu sehen. Es dauert noch, aber es wird passieren.
Es ist nicht Neues, was Regisseur Francis
Veber zusammenbringt, ein Verbrecher und ein Trottel auf der Flucht vor
der Polizei und Gangstern, immer wieder der Versuch voneinander loszukommen
und es doch nicht schaffen. Aber er hat ein umwerfendes Paar, den stummen
Jean Reno und den dummen Gérard Depardieu und genug Witz, die Zutaten
in die Suppe so zu rühren, dass sie aufregend und lecker schmeckt.
Quentin überfällt am Anfang
eine Bank und flieht in ein Kino, in dem Ice Age läuft. Sobald
er den Saal betritt ist nichts mehr wichtig als das Lachen. Die Polizei
hat kein Problem ihn festzunehmen, aber das Lachen kriegen sie nicht weg.
START: 17. Juni 2004
Willibald Spatz
31. März 2004