Landkreis Augsburg (de).Um Burgen und Schlösser
kreisen die Heimattage im nächsten Mai im Augsburger Land. Vorgesehen
sind Vorträge und Führungen, garniert mit Musik. Mehr Spektakel
wie etwa mit kleinen Ritterspielen lehnt Kreisheimatpfleger Prof. Dr. Walter
Pötzl kategorisch ab: „Solange ihr einen Professor als Heimatpfleger
habt’s, müsst ihr schon eine gewisse Ernsthaftigkeit in Kauf nehmen.“
Den Vorstoß, die Kultur „spritziger zu
verkaufen“ und dabei auch „ritterliche Sketche“ oder ähnliches einzubauen,
hatte CSU-Kreisrätin Anni Hartmann gestern im Kulturausschuss gewagt.
Und prallte dabei bei Dr. Pötzl auf ritterlich-gewappneten Widerstand.
Schützenhilfe er hielt er von Ellen Blask von der SPD, die vor einer
gewissen Verkitschung warnte. Das ist auch nicht vorgesehen. „Prof. Pötzl
muss weder als Wirt noch als Ritter auftreten“, scherzte Paul Reisbacher
von den Grünen.
Getroffen hat Anni Hartmann wohl aber mit dem
Vorschlag, dass die Veranstaltungen bei den Kultur- und Heimatttagen vom
14. bis 23. Mai im Wortsinn „noch schmackhafter“ gemacht werden sollen.
Etwa, indem Vereine rund herum für die Bewirtung sorgen. FW-Kreisrätin
Annemarie Finkl wird sich bei den Landfrauen stark machen, damit die dies
in bewährter Weise übernehmen.
Die Kultur- und Heimattage im nächsten Jahr
stehen nach Angaben von Prof. Pötzl auf drei Säulen. Eine wichtige
ist die Vorträge, in denen die Herrschaft beleuchtet wird, die ja
immer von Burgen und Schlössern ausgegangen ist. Zudem sind zwei Wochen
lang archäologische Führungen sowie Kirchenführungen mit
Musik im Programm.
Die Schauplätze sind über den gesamten
Landkreis verstreut. In Hammel etwa übernimmt Horst von Stetten die
Führung durch sein Schloss, in Schwabegg wird die Wallanlage erkundet,
in Mickhausen die Fugger-Kirche bestaunt, in Zusmarshausen der Schlößlesberg
bestiegen, bei Fischach über den Buschelberg geführt oder im
Schloss in Aystetten konzertanten Klängen gelauscht.
Augsburger Allgemeine vom 10. Dezember 2003