"Mit den Vereinigungen ist das so einen Sache", begann er von neuem,"ich meine, gibt es so etwas eigentlich, das Gegenteil von Schizophrenie sozusagen, daß zwei meinen, sie seien einer. Gibt es da einen Ausdruck? Du mußt das doch wissen, du hast doch studiert.
Mich stören dabei gar nicht so die Kommunisten, die sind schon schlimm und die ganzen Nazis noch viel schlimmer, klar. Aber was mir wirklich nicht paßt, ist die Einstellung zur Arbeit. Früher ist man zu ihr gegangen oder war bei ihr, aber heute ist man überall und immer mehr auf ihr bzw. geht auf sie. So ein Schmarren, überleg dir das doch mal. Wenn das schon alles war, was es uns gebracht hat, dann will ich in Zukunft keusch leben wirklich.
Versteh mich nicht falsch: Mir ist es wurscht, wie sie sagen, nur diese ständige Nähe zur Arbeit, die macht einen kaputt, viel schneller als es Drogen schaffen, das ist sicher, aber laut aussprechen darf man es natürlich nicht.
Vielleicht war der Kommunismus auch gar nicht so schlecht. Wenn wir im Westen den gehabt hätten, dann hätte er wahrscheinlich auch funktioniert."
Er schaut mich an und ich gebe ihm noch eine Zigarette, aber für ein weiteres Bier, da müsse er schon etwas origineller und vor allem witziger sein.
"Kein Problem",sagt er.
Obacht! Ernst.