Ein Märchen
Es war einmal ein Krieg. Er zog von Land zu Land und richtete viel Unruhe,
Tod und Zerstörung an. Irgendwann begegnete ihm ein kleiner Zauberer,
der zu ihm sagte: „Lieber Krieg, du richtest nur Unruhe, Tod und Zerstörung
an, was hast du davon? Schau mich an, ich lebe mit der Natur in Einklang,
ich esse ab und zu eine Schnecke, wenn ich Hunger habe und dann ziehe ich
weiter. Was soll das Ganze?“ Da wurde der Krieg sehr nachdenklich
und dachte sich: „Was soll ich tun? Was ich tue, will ich nicht tun. Ich
will ein Freund der Menschen sein. Was soll ich tun?“ Der Krieg zog weiter
und versuchte mit den Menschen ins Gespräch zu kommen, ihnen ein Freund
zu sein. Doch überall, wohin er kam, riefen die Menschen: „Da ist
der Krieg, laßt uns Unruhe, Tod und Zerstörung machen!“ Da wurde
der Krieg sehr traurig und er ging in den Wald in der Hoffnung, dort auf
keine Menschen zu treffen. Er saß da auf einem gefällten Baumstamm
und warf Steine in einen Bach, da hörte er ein Schluchzen. Plötzlich
kroch eine Schnecke an ihm vorbei. Er fragte: „Was ist denn? Warum weinst
du, kleine Schnecke?“ Da sagte die kleine Schnecke: „Ein kleiner Zauberer
ist vorbeigekommen und hat meinen Bruder und meine Schwester und meine
Familie aufgefressen. Ich habe niemanden, ich bin traurig.“ Da wurde der
Krieg sehr zornig und lief zu dem Berg des kleinen Zauberers und aß
ihn auf. Seitdem sitzt er auf diesem Berg und denkt sich: „Was soll ich
tun?“
Unten im Land der Menschen sitzen ein paar Alte und erzählen
vom Krieg und ein paar Junge sagen: „Was ist der Krieg, was sollen wir
machen?“ Einer von ihnen erfand das Fernsehen und sie fanden das in Ordnung.
Reliefpfeiler